Stand: 18.07.2025 09:33 Uhr
Nach mehr als drei Jahren Abwesenheit sind am Donnerstag die ersten Eurofighter wieder auf ihren Heimatflugplatz Wittmundhafen zurückgekehrt. Dieser wurde in der Zwischenzeit umfassend modernisiert.
Bei leichtem Nieselregen sind am Nachmittag die ersten sechs Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" auf dem Fliegerhorst im ostfriesischen Wittmund gelandet. Zuvor waren die Jets in Dreiergruppen und V-Formation und unter lautem Beifall von Familienangehörigen, Freunden und Kameraden über den Stützpunkt geflogen. "Wir sind wieder zu Hause nach fast dreieinhalb Jahren Abwesenheit", sagte Oberst Björn Andersen, nachdem er mit dem ersten Eurofighter auf der neuen Flugbahn gelandet war. Die vergangenen drei Jahre seien für alle, insbesondere für die Familien, eine große Belastung gewesen - teilweise bis an die Grenzen, so Andersen. Trotz allem habe sein Geschwader es geschafft, den deutschen Luftraum gemäß Auftrag abzusichern.
Notwendige Bauarbeiten am Militärflugplatz
"Das ist für uns ein riesiger Moment als Verband", sagte der stellvertretende Geschwaderkommodore, Sebastian Fiedler. "Wir sind in den letzten fast dreieinhalb Jahren fünf Millionen Kilometer gependelt. Wir haben 10.000 Flugstunden nicht an unserem Heimatflugplatz geflogen", so Fiedler weiter. Mit den Jets kehrten nun nach und nach auch die 950 Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiter an ihren Heimatflughafen zurück. Auch wenn die Bauarbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen sind, will die Luftwaffe den Betrieb auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt im August wieder aufnehmen. Bis Ende 2026 sollen alle 35 Eurofighter des Richthofen-Luftgeschwaders wieder in Wittmundhafen sein. Dann soll auch die sogenannte nördliche Alarmrotte wieder von Wittmund aus starten. Die Abfangjäger spielen insbesondere bei der Sicherung des norddeutschen Luftraums eine wichtige Rolle.
Baumanagement: "Zustand des Flugplatzes schon sehr desolat"
Wittmundhafen: Vom Zeppelin bis zum Eurofighter
Der Fliegerhorst Wittmundhafen besteht seit mehr als 100 Jahren. In den Anfangsjahren waren dort Luftschiffe stationiert.
Die Bundeswehr hatte die Eurofighter sowie das militärische und zivile Personal im Jahr 2022 vorübergehend aus Wittmund abgezogen und an den Stützpunkt des Schwesterverbandes, des Luftwaffengeschwaders 73 "Steinhoff" in Laage (Landkreis Rostock) verlegt. Die Verlegung war wegen Sanierungsarbeiten auf dem Fliegerhorst Wittmundhafen notwendig geworden. Neben der Start- und Landebahn wurden nach Angaben der Bundeswehr auch die Befeuerungsanlagen und Rollbahnen modernisiert. Außerdem seien mehrere Neubauten hinzugekommen - darunter Wachgebäude, Flugzeug-Shelter, Instandsetzungshallen, eine Waffenkammer und eine Lärmschutzhalle, in der die Eurofighter-Triebwerke überprüft werden.
Bauarbeiten noch bis 2031
Die Bauarbeiten, die 2019 begonnen worden waren, seien bereits zu einem Großteil abgeschlossen oder befänden sich in der "Realisierungsphase", teilte die Bundeswehr mit. Bis 2031 sollen demnach sämtliche Arbeiten beendet sein. Dann soll die Anlage "der modernste militärische Flughafen Deutschlands" sein, heißt es vom Baumanagement. Allein die Sanierung der drei Kilometer langen Star- und Landebahn hat nach Angaben des Baumanagements rund 155 Millionen Euro gekostet. Die Gesamtkosten für die Modernisierung werden sich nach Angaben der Bundeswehr voraussichtlich auf rund 774 Millionen Euro belaufen. Der Luftwaffenstützpunkt in Wittmund ist einer von vier Eurofighter-Standorten der Luftwaffe in Deutschland.
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